Sexualleben der Marienkäfer

Die Männchen, mit Recht sehr aktiv zu nennen, versucht es bei jedem Weibchen, das ihnen über den Weg läuft. Wie das so ist mit den Weibchen, sie haben ein weiches Herz und lassen sich besteigen. Nun denn, für's Weibchen lohnend, dauert doch ein Geschlechtsakt anderthalb bis 9 Stunden. Kaum verwunderlich, dass es ein Männchen in der Parungszeit auf bis zu 20 Partner bringt. Doch auch das Sexualleben der Marienkäfer ist nicht ungetrübt: es wüten die Geschlechtskrankheiten. Beim Paaren werden deren Milben übertragen, welche unter den Flügeln der Tiere leben. Mit einem dolchartigen Organ, das sie durch die Insektenhaut rammen, verschaffen sie sich Zugang zum rötlichen Vitamindrink. Die Paarungszeit beginnt gleich im Frühling, gleichzeitig erhöht sich die Milbenbefallsrate sprunghaft: von 20 auf über 90 %. Glück für die Tierchen: da die Weibchen erst 3 Wochen nach der Infektion unfruchtbar werden, haben sie genügend Zeit um viele Eier zu legen.
Wird damit eine Überbevölkerung der Marienkäfer verhindert? Bekannter Weise leben Marienkäfer 1 Jahr lang, überwintern sie also nur um sich fortzupflanzen? Oder ist das die 2. Generation die im August schlüpft und noch nicht von den Milben befallen ist? Sind dann bei der 2. Generation weniger fortpflanzungsfähige Weibchen beteiligt? Beteiligen sich die unfruchtbaren Weibchen auch am bunten Paarungstreiben? Oder sind sie nur Zuschauer?

PS: Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist das Insekt des Jahres 2006.